Shiro-Dhara, der Stirnguss Starke Lebenskraft

Gepostet von Stefan Ries | 5. März 2014 |     

Dhara ist das Gießen von Ölen und anderen Substanzen auf Kopf und Körper. Im Ayurveda kennt man sehr verschiedene Formen der wohltuenden Güsse (Dhara / Seka).

  • Kaya Seka oder Pizhichil, der warme Ganzkörperölguss
  • Shiro Dhara, der Kopf- oder Stirnguss mit medizinischen Ölen oder Kräuterabkochungen
  • Pari Seka, der nicht wärmende Ganzkörperguss
  • Takra Dhara – Kühlender Kopf- oder Stirnguss mit medizinierter Buttermilch
  • Lokale Güsse an bestimmten Körperpartien wie Herz (Hrdaya Dhara), unterer Rücken (Kati Dhara/Basti) Nabel (Nabhi Dhara)

Shiro Dhara – Der Kopfguss

Shiro bedeutet der Kopf, Dhara der Guss.

© Dmytro-Gilitukha / Shutterstock.com

Den Geist zur Ruhe bringen? In der „Bhagavad-Gita“ sagt Arjuna zu Krishna, dass es schwieriger sei, den Geist zu bändigen als den Wind.
Während meiner diversen Studienaufenthalte an indischen Klinik- und Kureinrichtungen habe ich die unterschiedlichsten Kopfgüsse erhalten. Und egal, ob es ruhig war oder das Klappern der Gefäße, das Hupen der Autos oder die Gespräche der Therapeuten zu hören waren, ich konnte immer in mein Innerstes abtauchen, auf eine tiefe Ebene der Entspannung und Gelassenheit.

Nach eine Shiro Dhara meinte eine ambulante Panchakarma Patientin in meiner Praxis zu mir: „Es war, als hätte jemand meine Seele gestreichelt, ich war wie in Trance.“

Durchführung

Vor der Behandlung sollte eine ayurvedische Diagnostik stattfinden, denn Indikationen und Kontraindikationen sollten medizinisch abgeklärt sein. Direkt vor dem Shiro Dhara kann eine Abhyanga (Ganzkörperölmassage) oder eine Kopfmassage (Shiroabhyanga) durchgeführt werden.

Anschließend bekommen Sie etwas Watte in die Ohren, Rosenwasser getränkte Pads und ein schmales Tuch locker um die Augen, so dass kein Öl Ihren Blick trübt. Sie liegen bequem, entspannt und warm zugedeckt, bevor ein kontinuierlicher Strahl der leicht warmen Flüssigkeit pendelnd über Ihre Stirn fließt. Die Reise beginnt.

Aufgefangen und immer wieder leicht erwärmt, kommt diese angenehme Flüssigkeit aus einem an der Decke aufgehängten Gefäß, das langsam über Ihnen hin und her schwingt.

Zwischen 30 und 90 Minuten beträgt die Behandlungsdauer, abhängig von der Störung und der Konstitution. Nachruhen ist wichtig!

Wirkung des Shiro Dhara

Linderung der Beschwerden, mentale und körperliche Entspannung, Kräftigung von Körper und Geist, Anregung des Gedächtnisses, Synchronisierung von rechter und linker Hirnhälfte. Aber auch Altes, Vergessenes oder Verdrängtes kann wieder auftauchen. Die Atmung wird ruhiger, die Muskeln entspannen, der Blutdruck sinkt. Um die volle Wirkung des Stirngusses entfalten zu können, empfiehlt sich eine Behandlungsserie von 7-14 Anwendungen.

Wird der Stirnguss dann einige Wochen oder Monate später wieder angewendet, erinnert sich der Geist an die volle Entspannungswirkung der gesamten Serie und kann darauf zurückgreifen.

Indikationen für diese Behandlungsform können unter anderem sein: Vata-Störungen, stechender Kopfschmerz, Gehörverlust, Müdigkeit, geistige Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Trockenheit von Gesicht und Kopfhaut, Haarverlust, Verstopfung, Burn Out Syndrom, Bluthochdruck, Lähmungen, Depression, Kopfschmerzen, Migräne.

  • Kontraindikationen sind unter anderem:
  • zu niedriger Blutdruck, schwacher Kreislauf, während der Menstruation, Schwangerschaft

Flüssigkeiten die verwendet werden

Brahmi Taila, Kshirabala Taila (Vata reduzierend), Buttermilch (beim Takra Dhara bei hohem Pitta), Süßholzwurzel Abkochung (reduziert Vata/Pitta und ist kühlend).

Dein Geist und deine Gedanken formen schließlich deine Welt.

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